Die Ergebnisse in der kosmetischen Chirurgie sind größtenteils abhängig von der Wundheilung der verschlossenen Hautstelle. Besonders die Auswahl des richtigen Nahtmaterials beeinflusst den Heilungsprozess nicht unwesentlich. Mittlerweile sind eine Vielzahl von Nahtmaterialien am Markt erhältlich, doch jedes Material hat Vor- und Nachteile für die kosmetische Chirurgie. Der Operateur sollte je nach Situation entscheiden, welches Nahtmaterial für den jeweiligen Verschluss am besten geeignet ist.
Welche Haupteigenschaften von Nahtmaterial sind für den plastischen Chirurgen besonders wichtig?
Im Wesentlichen geht es um drei Entscheidungskriterien, welche für die Auswahl relevant sind.
Diese sind:
physikalische Eigenschaften
Handhabungseigenschaften
Gewebereaktivität
Alle drei Eigenschaften beeinflussen sich gegenseitig, ergänzen sich oder schließen sich aus.
Welche Physikalischen Eigenschaften sollte Nahtmaterial für den Einsatz in der plastischen Chirurgie haben?
Physikalische Eigenschaften von Nahtmaterial sind die Fadendicke, die Fadenflechtung, die Zugfestigkeit des Fadens, der Knotensitz, die Elastizität und das Absorptionsvermögen des Nahtmaterials.
Je dünner ein Faden ist, desto besser sollte das kosmetische Ergebnis sein, da nur eine geringe Traumatisierung des Gewebes verursacht wird. Allerdings hat ein dünner Faden eine geringere Zugfestigkeit als ein dickerer Faden und riskiert so, dass eine genähte Wunde unter Belastung wieder aufreißen kann. Die Zugfestigkeit kann durch die Flechtung des Fadens verbessert werden, so dass ein geflochtener Faden mit der gleichen Fadenstärke wie ein ungeflochtener Faden, deutlich reißfester ist. Ein geflochtenes Nahtmaterial hat in der Regel auch eine bessere Knoteneigenschaft und einen besseren Knotensitz als ungeflochtenes Nahtmaterial. Hingegen bewirkt die geflochtene Struktur eines Fadens eine höhere Traumatisierung des Gewebes und ein potenziell höheres Infektionsrisiko. Grund ist die größere Oberfläche des Fadens (durch den Flechtungsprozess), welche eine potenziell höhere Keimbesiedlung mit sich bringt. Geflochtene Fäden sind ebenso meist weniger elastisch als ungeflochtene Fäden und können sich so der Wunde über ihren Heilungsprozess weniger gut anpassen.
Welche Handhabungseigenschaften von Nahtmaterial sind für die plastische Chirurgie wichtig?
Neben den physikalischen Eigenschaften sind für den Chirurgen vor allem auch die Handhabungseigenschaften relevant. Diese werden vorrangig durch Flechtung und Material beeinflusst. Ungeflochtene, einsträngige Fäden lassen sich meist weniger gut knoten, haben einen weniger guten Knotensitz und sind bedingt durch die Einsträngigkeit etwas steifer in der Handhabung. Geflochtene Fäden haben einen sehr guten Knotensitz sowie eine ausgezeichnete Knotenfähigkeit und lassen sich gut händeln. Während geflochtene Fäden vorwiegend aus Polymilchsäure oder Polyesther bestehen, haben ungeflochtene Nähte Nylon, Polypropylen oder Polydioxanon als Basismaterial. Auch diese Grundstoffe haben einen indirekten und durch die Flechtung bedingten Einfluss auf die Handhabung des Nahtmaterials.
Gewebereaktivität von Nahtmaterial in der kosmetischen Chirurgie
Die dritte wichtige Eigenschaft, welche das kosmetische Ergebnis beeinflusst, ist die Gewebereaktivität des Fadenmaterials. Sie wird durch die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Fadens sowie auch die Reaktion des Patienten beeinflusst.
Grundsätzlich gibt es Nahtmaterial aus natürlichen und synthetischen Grundstoffen. Natürliches Nahtmaterial ist vorrangig aus Catgut, welches aus Rinder- oder Schafdarm besteht. Auf Grund seiner Bestandteile wie Kollagen, kann es auch mit Muskelfasern und Mukoproteinen kontaminiert sein und so starke Gewebereaktionen auslösen. Deshalb ist Catgut als Nahtmaterial heutzutage kaum noch für den Einsatz am Menschen in Verwendung. Ein weiteres Nahtmaterial natürlichen Ursprungs ist die chirurgische Seide. Diese wird von Seidenraupenlarven während der Kokonproduktion extrudiert. Es besteht aus Proteinfilamenten und kann dadurch stärkere Gewebereaktionen hervorrufen. Zudem hat es eine geringe Reißfestigkeit im Vergleich zu den meisten Nahtmaterialien am Markt. Daher wird chirurgische Seide nur wenig bzw. für ausgewählte Indiktionen eingesetzt.
Da natürliche Nahtmaterialien wegen ihrer hohen Gewebereaktivität besonders für den kosmetischen Einsatz chirurgischer Anwendungen ungeeignet sind, wird heutzutage vorrangig auf synthetische Nahtmaterialien zurückgegriffen. Diese machen den Hauptteil aller verfügbaren Nahtmaterialien am Markt aus. Für nicht resorbierbare Fäden gibt es vorrangig Nylon, Polyester oder Polypropylen. Diese sind äußerst inert und haben eine minimale Gewebereaktivität, weshalb vor allem Nylon und Polypropylen als monofiler Faden sehr häufig in der kosmetischen Chirurgie eingesetzt wird. Die bekanntesten Vertreter sind ETHILON und PROLENE.
Für resorbierbare synthetische Fäden wird häufig Polymilchsäure, Polydioxanon und Polyglecapron verwendet. Diese erfüllen als geflochtene Version (Polymilchsäure) sowie als einsträngige Version (Polydioxanon und Polyglecapron) alle Anforderungen an modernes Nahtmaterial für plastisch chirurgische Einsätze. Der Auflösungsprozess des Faden, welcher hydrolytisch durch die Einwirkung von Körperflüssigkeit geschieht, erfolgt bei nur minimaler Gewebereaktion. Lediglich Polymilchsäure, meist als VICRYL, NOVOSYN oder POLYSORB bekannt, verursacht selten eine stärkere Gewebereaktion, welche normalerweise mit der Zeit nachlässt. Daher ist vor allem für den kosmetischen Hautverschluss ein monofiler Faden aus Polydioxanon oder Polyglecapron zu empfehlen. Die bekanntesten Vertreter sind PDS II und MONOCRYL.
Fazit: Hoher Qualitätsstandard bei Nahtmaterial und große Auswahlmöglichkeit für plastische Chirurgen
Für den modernen plastischen Chirurgen stehen heutzutage eine Vielzahl an sehr guten Nahtmaterialien zur Verfügung. Selten gibt es für die jeweilige Indiktion nur eine Auswahl. Daher muss für die jeweilige Wunde die Reißfestigkeit, das Infektionsrisiko, die kosmetische Auswirkung und auch das Handling des Fadens berücksichtigt werden, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erzielen.
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